Immer wieder werde ich nach Tipps für Kochbücher gefragt und ob ich als Köchin überhaupt welche habe.

Die Antwort ist ein klares Ja. Ich liebe gute Kochbücher. Ich nutze sie zwar nicht um Rezepte 1:1 daraus nachzukochen, aber sie bieten mir Inspiration für meine Küche. Manchmal erinnern sie mich an Lebensmittel, die ich schon lange nicht mehr verarbeitet habe. Oder ein anderes Mal erzeugen die Fotos Assoziationen für neue Gerichte. Diese kann bereits durch eine Farbe, eine Kombination oder die Art Anzurichten entstehen. Nicht selten bildet sich in meinem Kopf so ein Gericht für meine Abendkarte, in dem ich verschiedene Eindrücke zu einem ganzen zusammensetze.

An manchen Tagen liebe ich es aber auch einfach nur mir anzusehen, was Sterneköche in ihren Restaurants zaubern. Und träume davon, dass es wieder möglich ist, etwas davon selbst zu kosten.

Es ist wohl nicht verwunderlich, dass der Verkauf von Kochbüchern seit Beginn der Pandemie rasant angestiegen ist. Jeder von uns muss plötzlich häufiger in der eigenen Küche stehen. Nach einiger Zeit sehnt man sich nach neuen Rezeptideen oder möchte einfach mal was Neues ausprobieren, wozu einem im Alltag normalerweise die Zeit fehlt.

Zur Unterstützung habe ich daher mein Buchregal durchforstet und meine 5 Favoriten herausgesucht. #unbezahltewerbung

1. Eine Prise Sylt | Holger Bodendorf

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Wer hat sie nicht, die Sehnsucht mal wieder zu verreisen und etwas anders als die eigene Stadt zu sehen. Für diese Momente nehme ich dieses Buch in die Hand. Holger Bodendorf führt seit fast 20 Jahren das Privathotel „Landhaus Stricker“ auf Sylt. Teil der Hotelanlage sind auch das Restaurant „Bodendorf’s“, das seit 2002 mit einem Michelinstern ausgezeichnet ist und das bodenständigere „Siebzehn84“. Aus beiden Konzepten wurden für das Kochbuch 100 der besten Rezepte ausgewählt. Hierdurch ergibt sich ein wunderbarer Mix aus französich-mediterran geprägten Gerichten aus der gehobenen Küche und regional verbundenen Rezepten. Von Klassikern, über Picknickideen bis hin zu Gourmetküche ist also alles dabei. Der Kochanfänger findet in diesem Buch ebenso Rezepte, wie der fortgeschrittene Hobbykoch.

Meine Favoriten: Kerbel-Kartoffelravioli mit gebratener Seezunge oder Marinierte Poulardenbrust in Kokosmilch

2. Hauptsache lecker! | Steffen Henssler

Steffen Henssler ist wohl jedem durch seine zahlreichen Fernsehshows bekannt. Man kann ihn mögen oder nicht. Seine Fähigkeiten als Koch kann man ihm jedoch nicht absprechen. In seinen expandierenden Restaurantkonzepten bietet er abwechslungsreiches, kalifornisch geprägtes Sushi, das ich bisher noch nirgendwo besser gegessen habe. In seinen Kochbüchern spielt Sushi kaum eine Rolle. Er kreiert Gerichte, die mit wenigen Handgriffen fertig gestellt und dennoch köstlich sind. Die Bandbreite vom Schnitzel, über Pastagerichte bis hin zu Asiatischem ist riesig und so findet jeder das passende für sich. Allzuoft erlebt man es, dass Rezepte eine Vielzahl an Zutaten aufweisen, die man einmal kauft und dann ewig ungenutzt in der Küche stehen hat, weil sie in keinem anderen Gericht vorkommen. Deshalb schätze ich die Rezepte von Steffen Henssler, die mit wenigen Zutaten auskommen.

Meine Favoriten: Gebratenes Rindercarpaccio mit Mango-Salsa oder Bruschetta mit Wolfsbarsch

3. Leaf to root | Esther Kern, Sylvan Müller, Pascal Haag

Jährlich landen viel zu viele Lebensmittel im Müll. Dieses Problem beginnt schon dabei, dass wir Gemüseteile wegwerfen, die wir ohne Probleme verwenden könnten. Dieses Problem greift das überwiegend vegetarische Kochbuch auf. In abwechslungsreichen Rezepten wird gezeigt, wie man fast alle Teile von Gemüse nutzen kann. So zum Beispiel das Grün von Möhren, die Wurzeln von Lauch oder den Strunk von Brokkoli.

Für jeden der Spaß daran hat, mal was Neues auszuprobieren und nachhaltiger kochen möchte, bietet dieses Buch eine gute Basis. In einem dicken Anhang wird unabhängig von Rezepten zusätzlich darauf eingegangen, welche Teile von verschiedensten Gemüse- und Obstsorten für den Verzehr geeignet sind.

Meine Favoriten: Spaghetti mit Radieschengrün-Ziegenkäse-Pesto oder Kartoffel-Brokkolistrunk-Bratlinge

4. KüchenImpulse | Julia Janke

Natürlich darf auch mein eigenes Kochbuch in dieser Liste nicht fehlen. Abgestimmt auf saisonales Obst und Gemüse gibt es für jeden Monat drei passende Rezepte. Die Rezepte sind nicht nur lecker, sondern auch gesund. Denn jeder Monat widmet sich einem wichtigen Thema für unsere Gesundheit, seien es zum Beispiel Kohlenhydrate, Vitamin D oder Magnesium. Da es uns meistens nicht am Wissen, sondern an der Umsetzung mangelt, wird das Thema in den folgenden Rezepten praktisch umgesetzt.

Meine Favoriten: Kürbis|Avocado|Garnele oder Reh|Rosenkohl|Schokolade

5. Richtig gut backen | Christian Hümbs

Kochen ist nicht backen heißt es immer wieder. Und es stimmt. Während man beim Kochen seinem Geschmack folgen und improvisieren kann, sollte man beim Backen dem Rezept strikt folgen, um erfolgreich zu sein. Mit diesem Buch kann man als Anfänger mit einfachen Backwaren, wie Muffins, beginnen und sich stetig steigern. Klassikern, wie Marmor- und Apfelkuchen, finden sich in diesem Buch ebenso, wie eine demonstrierte Schwarzwälder-Kirsch-Torte. Jedes Rezept bietet ein köstliches Ergebnis, wenn manchmal auch erst beim zweiten Versuch 😉

 

Meine Favoriten: Marmorkuchen oder Himbeertörtchen