Es ist wieder so weit, die langen rot-grünen Stangen haben seit einigen Wochen in jeden Supermarkt Eintritt erhalten.
Rhabarber wird auf Grund seiner Verwendung häufig dem Obst zugeordnet. Botanisch handelt es sich jedoch um ein Stielgemüse, wie es zum Beispiel auch Mangold ist.
Rhabarber hat seinen Ursprung im asiatischen Raum. Die damalige Kulturform war mit der heutigen jedoch nicht vergleichbar. Statt fein-säuerlicher Aromatik handelte es sich damals eher um eine tief saure Gemüsestaude, die nur mit viel Zucker genießbar war.
Heute ist Rhabarber in vielen heimischen Gärten zu finden. Was nicht zuletzt wohl darauf zurückzuführen ist, dass er in Anbau und Pflege sehr unkompliziert ist. Einmal gepflanzt bringt die Staude uns bei guter Pflege rund 10 Jahre lang Erträge ein.
Seinen Auftritt hat Rhabarber von März bis Mitte Juni. Während seine Schale zu Beginn der Saison dünn ist und ohne Probleme mit verarbeitet werden kann, sollte man ihn zu Ende der Saison schälen. Die Schale ist bis dahin fester, manchmal fast holzig geworden.
Zwar gibt es wie bei jedem Gemüse auch bei Rhabarber verschiedene Sorten, dort werden hier nur zwei Gruppen unterschieden, der grüne und der rote Rhabarber. Je intensiver die rote Farbe ausgeprägt ist, desto süßer schmecken die Stangen.
Einkauf und Lagerung
Da der Ertrag von Rhabarber sehr hoch sein kann, kommt man nicht immer dazu ihn direkt zu verzehren. Wie gut, dass die Staude sich auch da recht unkompliziert zeigt. Im Kühlschrank kann Rhabarber in einem leicht feuchten Tuch einige Tage gelagert werden. Er kann jedoch auch in Stücke geschnitten problemlos eingefroren werden.
Beim Einkauf sollte man darauf achten, dass die Stangen eine feste Struktur haben, frei von bräunlichen Stellen sind und glänzen. Die Enden sollten saftig statt trocken aussehen.
Kreativ werden in der Küche
Rhabarber ist nicht nur lecker, sondern auch sehr vielseitig.
In unserer Küche findet Rhabarber häufig in Süßspeisen Verwendung, zum Beispiel als Kompott oder Kuchen. Er lässt sich hervorragend mit Erdbeeren, Vanille oder Waldmeister kombinieren.
Doch sein Können wird unterschätzt, denn auch in der salzigen Küche hat Rhabarber durchaus eine Daseinsberechtigung. Fleischgerichte stellen hier einen guten Partner für ihn dar und er kann zum Beispiel als Chutney mit Schalotten und Ingwer oder gegart mit Kräuteraromen serviert werden.
Gesund oder ungesund?
Rhabarber hat einen hohen Anteil an Oxalsäure, der gesundheitsschädlich sein kann. Die Oxalsäure bindet Mineralstoffe, wie zum Beispiel Kalzium an sich. Diese entstandenen komplexe können von der Darmschleimhaut nur noch eingeschränkt aufgenommen werden und müssen über die Niere ausgeschieden werden. Bilden sich jedoch eine zu hohe Anzahl an Kristallen aus Oxalsäure und Kalzium, besteht die Gefahr, dass diese sich ablagern und schmerzhafte Nieren- oder Blasensteine entstehen.
Zusätzlich greift die Oxalsäure den Zahnschmelz an und raut die Zahnoberfläche aus. Wir bemerken das anhand des pelzigen Gefühls auf den Zähnen nach dem Verzehr. Ähnliches können wir auch nach dem Verzehr von Spinat oder Mangold beobachten.
Daher ist es richtig, dass wir bei der Verwendung von Rhabarber ein paar Dinge beachten müssen. Menschen mit Gicht-, Rheuma- oder Nierenerkrankungen sollten ihn nur in kleinen Mengen zu sich nehmen.
Außerdem sollten wir mit dem Zähne putzen mindestens eine halbe Stunde warten, um die Zähne nicht zusätzlich anzugreifen.
Ein weiterer Aspekt ist das Kochen von Rhabarber. Hierbei geht ein Teil der Säure in das Wasser über und nach dem Abgießen der Flüssigkeit können wir von den positiven Eigenschaften der Staude profitieren.
Hierzu zählen seine entschlackende Wirkung und sein niedriger Kaloriengehalt (14Kcl/100g).
Zusätzlich ist er reich an Vitamin C und K, sowie an Mineralstoffen, wie Kalium und sekundären Pflanzenstoffen. Hierzu trägt er zu einem normalen Blutdruck und einer Verwertung von Kohlenhydraten und Eiweiß bei. Ebenso schützt er unsere Körperzellen vor freien Radikalen und wirkt sich positiv auf unser Immunsystem aus.
Mit etwas Rücksicht auf seine Eigenheiten, holen wir mit Rhabarber einen abwechslungsreichen Partner in unsere Küche, der zum Ausprobieren und Genießen einlädt.
Viel Spaß beim kreativ werden.