Jedes Jahr, wenn die ersten deutschen Erdbeeren auf dem Markt sind, beginnt die Vorfreude. Denn nun ist es nicht mehr lang bis sie endlich beginnt, die Himbeerzeit. Ich esse allgemein gerne Beeren, aber die Himbeere ist für mich einfach die Königin unter den Beeren. Der Geschmack ist so süß, so fruchtig und aromatisch und dank ihrem hohen Wasseranteil sind sie erfrischend ohne hohen Zuckeranteil.

Um was genau handelt es sich bei der Himbeere?
Genau genommen handelt es sich bei der Himbeere nicht um eine Beere, sondern um Sammelfrüchte, die sich aus vielen kleinen und aneinander gesetzten Steinfrüchten bilden.

Himbeersträucher, die zu den Rosengewächsen zählen, sind in vielen deutschen Gärten zu finden, teilweise wachsen sie aber auch wild in Wäldern und am Wegesrand. Allgemein mag sie es sonnig und windgeschützt.
Tatsächlich handelt es sich bei ihr um eine der wenigen Obstarten, die wir als heimisch bezeichnen können, auch wenn sie inzwischen weiterverbreitet vorkommt.
Die Himbeere teilt sich vom Grundsatz her in zwei Arten auf, die Sommer- und die Herbsthimbeeren.
Während die Sommerhimbeere sich über zwei Jahre entwickelt und uns im Früh- und Hochsommer, etwa ab Ende Juni, die süßen Früchte schenkt, entwickelt die Herbsthimbeere sich schneller und wir können bereits im ersten Jahr von August bis Oktober in den Genuss ihrer Früchte kommen. Schneidet man die Herbst-Himbeere richtig zurück, ist es sogar möglich, dass sie zweimal im Jahr Früchte trägt.
Wie ernte ich Himbeeren?
Die Himbeeren sollten immer vollreif gepflückt werden, da sie nicht mehr nachreifen. Neben der Farbe erkennt man die Reife vor allem daran, dass die Beeren sich leicht von der Pflanze trennen lassen.
Nach dem Ernten, sollten sie schnell verzehrt werden, da sie durch den hohen Wasseranteil schnell verderben. Aber wie könnte man eine Schale Himbeeren auch nicht direkt aufessen wollen?!
Sollte doch einmal etwas übrig bleiben, sortiere ich die schlechten Beeren aus und lege die Guten immer nebeneinander auf ein Küchentuch, damit sie sich nicht gegenseitig zerdrücken oder den Schimmel übertragen können und lagere sie im Kühlschrank, so bleiben sie noch einen Tag länger haltbar.
Auch das Einfrieren ist möglich, um auch außerhalb der Saison in den Genuss zu kommen. Allerdings sollte man hier bedenken, dass die Früchte beim Auftauen viel von ihrem Wasser verlieren und dadurch sehr matschig werden.
Gesunde Eigenschaften der Himbeere
Nicht nur wegen dem hohen Wasser- und niedrigem Zuckeranteil sind Himbeeren gesund. Sie sind zusätzlich auch reich an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen.
Es gibt Aufzeichnungen darüber, dass Himbeeren bereits im Mittelalter in Klöstern kultiviert wurden, da sie als Heilpflanze bekannt wurden, die Abwehrkräfte stärken, Fieber senken und Wundheilung fördern.
So wurde aus den getrockneten Blättern zum Beispiel Tee zubereitet, der reich an Flavonoiden, Gerbstoffen und Vitamin C ist. Der Geschmack der Blätter erinnert an schwarzen Tee, da die Blätter in den Teemischungen häufig enthalten sind.
Die Beeren selbst sind zum Beispiel auf Grund der enthaltenen Ballaststoffe gut für die Verdauung.
Darüber hinaus schützen die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe vor Zellschäden und neutralisieren freie Radikale, dadurch können sie das Risiko für chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck verringern. Auch gegen einige Krebsarten können diese Stoffe helfen.
Außerdem decken 100g der kleinen Beere bereits 1/4 unseres täglichen Vitamin C-Bedarfs.
Wie verzehrt man Himbeeren am besten?
Am liebsten verzehre ich die Himbeeren direkt frisch, aber man kann auch zahlreiche süße Gerichte aus ihnen zaubern.
Neben der Weiterverarbeitung zu Sirup, Konfitüre oder Kompott, lassen sich mit ihnen auch Kuchen oder Mousse- und Quarkspeisen veredeln.


Die süße Variante ist natürlich die offensichtlichste, doch auch mit deftigen Gerichten lassen sie sich gut kombinieren.
So können sie einem Sommersalat etwas Frische und Süße verleihen.
Zum Grillen mische ich sie gerne mit etwas Senf und Frischkäse, wodurch ein süß-scharfer Dip passend zur Bratwurst entsteht.
Insgesamt harmonieren sie gute zu Fleisch- insbesondere Wildgerichten.


Auch bekannt ist die Himbeere für die Herstellung von Spirituosen, wie Himbeergeist, hierbei wird Alkohol durch die Früchte aromatisiert. Gerne werden sie auch zum Herstellen von Cocktails und Aperitifen genutzt.


Die kleine Beere ist also nicht nur gesund und lecker, sondern auch sehr vielseitig. Wen wundert da noch meine jährliche Vorfreude auf die viel zu kurze Himbeerzeit?!