Regelmäßig setzen wir uns das Ziel endlich mit dem Abnehmen zu beginnen. Wir nehmen uns vor weniger Süßigkeiten zu essen, den Alkohol wegzulassen und uns stattdessen gesünder zu ernähren.

Voller Motivation starten wir, doch schon nach wenigen Tagen, spätestens Wochen, endet dieser Tatendrang wieder. Statt unserem Ziel näher gekommen zu sein, fühlen wir uns nun schwach und das Motto „Ich schaffe das!“ hat sich zu einem kläglichen „Ich bin einfach nicht stark genug“ gewandelt. Doch woran liegt das?

Die Gründe sind so zahlreich, wie wir Menschen verschieden sind. Jeder hat seine ganz individuellen Herausforderungen, die ich in späteren Beiträgen gerne noch erläutern werde. Doch ein Grund vereint alle von uns, die schon einmal an diesen Vorsätzen gescheitert sind, wir haben verlernt achtsam mit uns zu sein.

Achtsamkeit ist ein Begriff, der die letzte Zeit immer häufiger in verschiedenen Medien auftaucht. Sich mit all ihren Facetten auseinander zu setzen ist ein weites Feld, doch kurz gesagt bedeutet Achtsamkeit ganz im Moment und bei sich zu sein. 

Doch was hat Achtsamkeit mit unserer Ernährung und abnehmen zu tun?

Wenn man Kleinkinder beobachtet, sieht man, dass sie nur essen, wenn sie Hunger haben und aufhören, wenn sie satt sind. Erst beim Aufwachsen verlernen wir auf unseren Körper zu hören.

Faktoren, die dafür verantwortlich sein können, sind Folgende:

  1. Äußere Reize: Social Media, Fernsehen, SMS oder viele weitere Reize, lenken uns ab. Das Essen passiert nur noch nebenbei, wodurch wir unser Körpergefühl nicht mehr wahrnehmen und weiter essen, wenn wir eigentlich schon satt sind.
  2. Stress: Unser Alltag ist viel zu oft davon bestimmt in möglichst wenig Zeit möglichst viel zu schaffen. Unsere Ernährung spielt daher nur noch eine untergeordnete Rolle. Wir essen das, was grade verfügbar ist und das sind leider meistens keine gesunden Lebensmittel.
  3. Sozialer Druck: Wir sind auf der Suche nach Anerkennung, sei es beim Chef, bei den Kollegen oder im Freundeskreis. Sind wir mit ihnen verabredet, essen wir das, was angeboten wird oder wofür sich die Mehrheit entschieden hat, um nicht negativ aufzufallen. Oftmals widerspricht dies aber unseren Vorsätzen.
  4. Erziehung: Einige Fehler sind auch in der Kindheit begründet. Sind wir damit aufgewachsen, dass ein Teller immer aufgegessen werden musste, setzen wir das häufig auch im Erwachsenenalter um, ohne auf unsere Sättigung zu hören.
  5. Gewohnheiten: Häufig schleichen sich in unsere Ernährung schlechte Gewohnheiten ein, die wir gar nicht mehr bemerken. Man belohnt sich nach einem anstrengenden Arbeitstag mit einem Glas Wein oder nach dem Sport hat man sich einen Schokoriegel verdient. Wir hinterfragen überhaupt nicht mehr, ob wir überhaupt Hunger darauf haben, sondern folgen diesen Mustern, weil wir das eben immer so machen.

So gehen wir abnehmen durch das achtsame Essen an

Um diesen Faktoren nicht länger die Macht über unsere Ernährung zu geben, müssen wir sie angehen und wieder bewusst essen. Das bedeutet, dass wir lernen die Signale, die unser Körper gibt wieder zu bemerken, also zum Beispiel wieder herauszufinden, wie es sich anfühlt wirklich hungrig zu sein, statt nur aus Gewohnheit zu essen. 

Das schaffen wir, in dem wir uns für unsere Mahlzeiten feste Zeiten einräumen in denen wir ganz ohne Ablenkung einfach nur essen, anstatt nebenbei schnell Mails zu checken, oder zu schauen was es bei Social Media grade Neues gibt.

Sich Zeit nehmen, bedeutet auch langsam zu essen, denn so werden wir auch spüren, wann wir satt sind. Häufig essen wir im Alltag viel zu schnell. Wir essen über den eigentlichen Hunger hinaus, denn eine Sättigung tritt erst nach 20 Minuten ein. Haben wir die komplette Pizza aber schon in 10 Minuten verschlungen, geben wir unserem Körper gar keine Chance seine Signale zu senden. Außerdem werden wir merken, dass der Genussfaktor bei der bewussten Nahrungsaufnahme schon sehr bald steigt.

abnehmen durch Genuss

Verfolgen wir diesen Weg erfolgreich und essen nur noch, wenn wir hungrig sind – das bedeutet natürlich nicht, dass wir uns nicht ab und an was unvernünftiges gönnen dürfen – und aufhören, wenn wir satt sind, werden wir uns deutlich vitaler fühlen und unser Gewicht wird sich durch die eingesparten Speisen wie von selbst reduzieren.

Wir können dann noch einen Schritt weiter gehen, nämlich nicht nur neu zu lernen, wann wir essen sollten, sondern auch was wir essen sollten.

Wer kennt es nicht, die große Portion Nudeln zum Mittagessen und eigentlich sind wir richtig satt, aber trotzdem gibt uns der Körper kurze Zeit später wieder Signale, dass wir Hunger haben, neben einem möglicherweise schwankenden Insulinspiegel, liegt das daran, dass die Sättigung nicht nur auf Grund unserer Magenfüllung eintritt, sondern auch alle Nährstoffe vorhanden sein müssen, die der Körper braucht, denn Sättigung = Magenfüllung + Nährstoffe.

Achtsamkeit spielt also eine große Rolle, wenn wir unser Wohlfühlgewicht erreichen und unsere Gesundheit unterstützen wollen.